Aus “Die Glocke” vom 26.06.2017
Freckenhorst (bjo) – Mit Erwin Berneis, Klaus Halinde und Albert Möllenbeck hat der Bürgerschützenverein Freckenhorst seit Freitag drei neue Ehrenmitglieder. Einstimmig folgte die Mitgliederversammlung dem Antrag des Vorstands, die drei verdienten Schützen auszuzeichnen.
„Sie haben Zuverlässigkeit und Beständigkeit in einer Zeit praktiziert, in der diese Charakterzüge keine Selbstverständlichkeit mehr sind. Der wachsenden Unverbindlichkeit des gesellschaftlichen Lebens stellen sie ihre Verbindlichkeit gegenüber“, würdigte Ehrenoberst Ludger Schulze Niehues die Verdienste von Erwin Berneis und Albert Möllenbeck. Sätze, die auch August Weiser in seiner Laudatio auf Klaus Halinde hätte nutzen können. Stattdessen würdigte er den König von 1975 als „herausragenden Schützenbruder, dessen Identifikation mit unserem Verein seit Jahrzehnten ungebrochen ist“. Zusammen mit den Laudatoren überreichten Präsident Matthias Kalthöner und Vizepräsident Martin Nienberg den drei neuen Ehrenmitgliedern am Freitag im Saal Huesmann ihre Ernennungsurkunden.
Auf solche müssen die Chargierten im Bürgerschützenverein verzichten. „70 Offiziere gestalten das Fest aktiv mit“, informierte Oberst Thomas Feldmann die Versammlung, stellte sie namentlich vor und ist sich sicher: „Mit dieser Truppe werden wir das Ganze wieder zu aller Zufriedenheit meistern.“ Welche Aufgaben die Offiziere während des Fests übernehmen, machte die Formation in einem kurzweiligen Filmbeitrag und einem Blick in die Schützengeschichte deutlich. In der Vereinsgeschichte ist die Zahl von 70 Offizieren ein Allzeithoch – genau wie die Mitgliederzahl von 1271, die Lisa Hanewinkel der Versammlung nannte.
Das Programm für das Schützenfest, das die Bürgerschützen vom 29. Juli bis 1. August auf dem Festplatz an der Grundschule feiern werden, bleibt im Wesentlichen unverändert. Vizepräsident Martin Nienberg wies allerdings darauf hin, dass wieder ein Jugendkönig ermittelt werden und das Sternschießen für Freundeskreise aus dem Bataillon nach dem Königsschießen am Montag stattfinden soll.
Es bleibt bei 20 Jahren. Den Antrag von Helmut Achtermann, die Mindestwartezeit zwischen Königs- und Kaiserschuss auf 15 Jahre zu reduzieren und die Vereinssatzung dementsprechend zu ändern, fand auf der zweiten Mitgliederversammlung am Freitag keine Mehrheit. 55 Stimmen dafür, 72 Stimmen dagegen und 16 Enthaltungen laute das Abstimmungsergebnis exakt.
Das Resultat entsprach damit den Bitten des Schützen-Vorstands, die vorgeschlagene Änderung abzulehnen, was Präsident Matthias Kalthöner zuvor ausführlich begründet hatte. „Flexibilität beweisen, auch dicke Bretter zu bohren, Eingefahrenes in Frage zu stellen, mutige Veränderungen herbeizuführen – all das sind und waren Stärken unseres Vereins.“ An mangelndem Mut zu Neuem liege es also nicht, dass der Vorstand die Ablehnung empfehle, machte Kalthöner deutlich. Die Frage allerdings, ob die vorgeschlagene Satzungsänderung zum derzeitigen Zeitpunkt wirklich nötig sei, habe der Vorstand im Vorfeld der Versammlung einstimmig mit „Nein“ beantwortet. Gemeinsames Ziel müsse es sein, „Besonderheiten zu erhalten und im besten Fall neue Besonderheiten zu schaffen“, zeigte sich Kalthöner überzeugt. Die Bürgerschützen würden vielerorts darum beneidet, es sich leisten zu können, mit 20 Jahren eine sehr lange Zeitspanne zwischen Königs- und möglichem Kaiserschuss festzulegen. Ebenfalls gegen den Satzungs-Änderungsantrag positionierte sich das Korps der Könige im Verein.