Sicherlich ein Großteil der Mitglieder des Bürgerschützenvereins Freckenhorst sind gebürtige Freckenhorster, deren Eltern bereits Mitglied in diesem Schützenverein sind. Da stellt sich für viele nicht die Frage, ob man mit 18 in den Verein eintritt. Doch wie sieht ein Neubürger in Freckenhorst den Schützenverein? Um das herauszufinden hat sich Yvonne Nüßing mit Markus Gebhardt getroffen und ihm einige Fragen gestellt.

Yvonne: Markus, zunächst einmal ein paar Fragen zu deiner Person. Seit wann lebst du nun in Freckenhorst, wo hast du vorher gewohnt und mit wem lebst du in Freckenhorst?

Markus: Bevor wir nach Freckenhorst gezogen sind, haben meine Frau und ich in Münster gewohnt. Wir waren dann auf der Suche nach einem Haus und meine Frau hat eine Freundin, die hier in Freckenhorst wohnt, daher kannten wir zumindest schonmal jemanden hier. Als wir dann unser Haus gekauft haben, sind wir 2018 umgezogen und leben seitdem in Freckenhorst. In der Zeit sind dann noch unsere zwei Kinder geboren, sodass wir hier jetzt zu viert leben.

Yvonne: Wie sind eure ersten Eindrücke von dem Dorf und den Menschen hier?

Markus: Wir wurden überall herzlich aufgenommen. Egal ob es der Schützenverein oder andere Vereine waren. Auf unserer Straße gibt es eine Truppe, die die Schützenfestfahnen aufstellt, da wurden wir direkt zu eingeladen und alle waren sehr aufgeschlossen.

Yvonne: Hattest du bereits Erfahrungen aus anderen Schützenvereinen oder ist es etwas Neues für dich?

Markus: Nein, ich kannte diese Tradition gar nicht und war vorher noch nie auf einem Schützenfest, daher war das alles sehr neu für mich.

Yvonne: Was hat dich dazu bewegt, dich in einem Schützenverein anzumelden?

Markus: Das hat sich so entwickelt. Nach dem ersten „Fahnen aufstellen“ sind wir dann zu zweit das erste Mal zum Schützenplatz gefahren. Dort haben wir dann direkt die Nachbarn wiedergetroffen und hatten einen sehr schönen Abend dort. Wir waren beeindruckt von der Größe des Festes, das von vielen Menschen, die diese Tradition leben und pflegen, organisiert wird. Da wollte ich gern dabei sein und hab mich dann 2020 im Schützenverein angemeldet.

Yvonne: Welche Erwartungen hattest du im Vorfeld an die Mitgliedschaft im Schützenverein und wann bist du dann in die Ehrengarde eingetreten?

Markus: So richtig Erwartungen hatte ich nicht. Durch den Kauf des Hauses war klar, dass wir länger in Freckenhorst bleiben wollen und somit gehört meiner Meinung nach auch Eigeninitiative dazu. Wir haben überall auf aufgeschlossene Menschen getroffen, aber man muss auch selbst auf die Menschen zugehen. Durch meinen Nachbarn habe ich dann auch von Aktivitäten der Ehrengarde gehört und hab gedacht, dass ich da gut reinpassen könnte. Eine Gruppe, die sich regelmäßig trifft und was unternimmt, wie zum Beispiel auf Gastschützenfeste fährt und man so die Kontakte knüpfen kann.

Yvonne: Du bist jetzt seit etwas mehr als einem Jahr in der Ehrengarde. Wie wurdest du dort aufgenommen und wie war das erste Schützenfest für dich?

Markus: Ich wurde sehr gut in der Truppe aufgenommen. Alle sind sehr aufgeschlossen und bemühen sich, die neuen Ehrengardisten in die Truppe zu integrieren. Das erste Schützenfest als Ehrengardist war sehr aufregend für mich. Zum ersten Mal den Schützenplatz für das Schützenfest vorbereiten, antreten, marschieren, schießen und feiern. Es hat absolut Spaß gemacht.  

Yvonne: Was kannst du anderen Zugezogenen bezüglich des Schützenvereins aber auch Eingliederung im Dorf mit auf den Weg geben?

Markus: Seid offen und aufgeschlossen dem Neuen gegenüber. Auch wenn ihr die Traditionen des Schützenvereins nicht kennt, einfach mal hingehen, mit etwas Glück nehmen einen die Nachbarn direkt mit, und Spaß haben. Wenn man selbst offen ist, wird einem auch meistens offen begegnet. Die Erfahrungen haben wir hier gemacht.

Markus Gebhardt auf den Schultern von anderen Ehrengardisten nach dem Abschuss des Hampelmannkönigs auf einem Gastschützenfest.