Oberst Thomas Feldmann

Oberst Thomas Feldmann

Interview mit Oberst Thomas Feldmann

Kaum einer ist in Reihen der Bürgerschützen derzeit so gefragt: Thomas Feldmann ist Thronherr von Majestät Matthias Kalthöner und als Oberst sowie Bataillonskommandeur verantwortlich für den gesamten Ablauf des Festes. Im Gespräch mit Geschäftsführer Ralf Böhmer über diesen Spagat erläutert Feldmann auch einige Veränderungen und Verbesserungen im Festablauf der Bürgerschützen.

  1. Das dritte Schützenfest als Oberst – und nun als Thronherr in der Kutsche statt im Sattel. Wie fühlt sich das an?

Thomas Feldmann: Sicher anders. Und bestimmt nicht schlecht. Aus der Kutsche heraus und mit den Augen des Thronherrn bekommt man einen neuen Blick auf das Schützenfest. Das wird mir sicher auch nach dem Thronjahr helfen, anders – und vielleicht besser – an die Dinge ranzugehen.

  1. Wer übernimmt in der Zwischenzeit das Kommando und führt das Schützenbataillon an?

Thomas Feldmann: Mein Vorgänger und jetziger Ehrenoberst Ludger Schulze Niehues. Das haben wir schon im Vorfeld des Königsschießens so besprochen. Ihm bin ich nicht nur wegen dieser Vertretung unendlich dankbar. Denn er hat mir im Vorfeld des Amtswechsels jede nur denkbare Unterstützung zukommen lassen.

  1. In den letzten Jahren wurde im Bürgerschützen-Verein viel bewegt. Was war aus Sicht des Oberst die prägendste Entwicklung?

Thomas Feldmann: Sicher war die Gründung der Formation der Damen eine prägende Entscheidung zum richtigen Zeitpunkt. Mich verbindet auch eine gemeinsame Erfahrung mit den Damen. Denn mein erster Umzug als Oberst war auch der Premierenauftritt für die jungen Damen. Inzwischen sind es fast 100 junge Frauen, die als fester Bestandteil den Verein bereichern und sich prächtig einbringen.

Aber wir haben auch an weiteren Stellschrauben gedreht, um unserem Anspruch, Traditionen Zukunft zu geben, gerecht zu werden. Denn Stillstand ist Rückschritt. Und so versuchen wir, mit Augenmaß Veränderungen herbei zu führen, die die Attraktivität unseres Vereins und des Bürgerschützenfestes für Mitglieder und Gäste hoch hält. Dazu gehörten in den letzten Jahren zum Beispiel die gelungene Neugestaltung der Königsrede sowie viele Optimierungen rund um unser Festzelt.

  1. Dem Oberst obliegt nicht nur das Kommando des Bataillons, sondern auch die Verantwortung für alle Abläufe rund um das Bürgerschützenfest. Last oder Lust?

Thomas Feldmann: Beides zugleich. Letzten Endes trägt man an diesen Tagen Verantwortung für mehr als 1.000 Menschen sowie viele große und kleine Prozesse im Vorder- und Hintergrund. Das ist in etwa so, als würde man für 3 Tage ein Großunternehmen führen. Aber – und da spreche ich auch für meine Vorstandskollegen – es macht auch unglaublich viel Spaß zu sehen, was sich hier in den letzten Jahren entwickelt hat.

  1. Im letzten Jahr warst du als potenzieller Thronherr und als Leiter des Königsschießens von dem „zähen Ringen“ doppelt betroffen. Was lernt der Verein daraus? Was ändert sich?

Thomas Feldmann: Das Königsschießen bleibt in den Grundfesten gleich. Aber wir haben einige Maßnahmen ergriffen, um die Dauer noch besser in den Griff zu bekommen. Dazu gehört unter anderem der Erwerb neuer Waffen, die für ein Mehr an Präzision sorgen. Aber auch die Verbesserung des Kugelfangs, die es uns ermöglicht, bei Überschreiten der geplanten Dauer mit Hilfe der sogenannten Königskugel den Fall des Adlers zu beschleunigen.

Wir haben aber auch einen neuen Schießwettbewerb ins Leben gerufen. Im Anschluss an das Königsschießen laden wir Cliquen und Freundeskreise zum Sternschießen ein. Teilnehmen können daran Schützen aus dem Bataillon und Mitglieder der Musikzüge, für die es attraktive Preise zu gewinnen gibt.

  1. Viele Schützen wünschen sich am Schützenfestmontag eine längere Ruhepause. Wie geht der Verein damit um?

Thomas Feldmann: Offensiv. Durch die höhere Präzision beim Ablauf des Königsschießens können wir mit Krönung und Parade nun früher – und zwar bereits um 17 Uhr – beginnen. Zudem haben wir den Beginn der Polonaise auf 20 Uhr verschoben, so dass alle Schützen nun zwischendurch mindestens 2 Stunden Pause einplanen können. Da wir die Parade auch noch ein wenig umgestalten, konkret kürzer und wertiger machen, erhoffen wir uns viele teilnehmende Schützen und Zuschauer auf dem Stiftsmarkt und später eine tolle Polonaise zu einem gut besuchten Festball.

  1. Auf dem Festplatz gab es in den letzten Jahren unzählige Verbesserungen: Das Kaffeemobil, die Weinlaube von Winzer Klaus Welker, den zweiten Schießstand, die Bierlounge im Zelt, die neue Aufteilung im Vorzelt und vieles mehr. Auf was dürfen sich Mitglieder und Gäste 2015 freuen?

Thomas Feldmann: Wir haben die Zeltaufteilung verändert. Neben einem neuen Standort der Musikbühne und verändertem Eingangskonzept dürfen sich die Besucher der abendlichen Festbälle auf ein optimiertes Beschallungskonzept freuen. Eine eigens eingerichtete Soundzone sorgt im Bereich der Tanzfläche für punktuelle Beschallung und zugleich für gedämpfte Lautstärke im Bereiche der Sitzplätze. Dadurch werden wir dem vielfachen Wunsch unserer Gäste gerecht und ermöglichen das Nebeneinander von Tanz und ungestörter Unterhaltung. Zudem haben wir die Bierlounge nochmal aufgewertet. Ich bin sehr gespannt auf das Fest und werde wie gesagt vieles mit anderen Augen sehen. Aber ich bin überzeugt, dass sich Schützen und Festbesucher wieder auf ein tolles Fest freuen können.