Nur selten verleiht der Freckenhorster Bürgerschützenverein seinen Großen Verdienstorden am grün-weißen Band, die höchste Auszeichnung, die der Verein zu vergeben hat. Seit gestern gibt es mit Georg Kesse einen weiteren Schützen, der sich über diesen seltenen Orden freuen darf. Unter dem Applaus der angetretenen Schützen überreichte Königin Anne Halbuer den Orden an den ehemaligen Vereinspräsidenten. Die Verdienste von Kesse, der zwölf Jahre lang Präsident der Bürgerschützen war, hatte Oberst Ludger Schulze Niehues schon zuvor herausgestellt: Kesse habe die Bürgerschützen zu einem Verein geformt, der hohes Ansehen weit über die Grenzen Freckenhorsts hinaus genieße. Er erhalte den Orden als Anerkennung für seine mehr als gute Arbeit. Die zwölf Jahre seiner Präsidentschaft waren für uns alle eine wahrhaft gute Zeit, ein Gewinn sagte Schulze Niehues in seiner Ansprache. Ebenfalls ausgezeichnet wurden Jörg Middendorf, Egbert Peveling, Klaus Pangsy, Hubert Pries und Willi Kiskemper. Sie erhielten den Großen Verdienstorden.Verdienstorden der Bürgerschützen gingen an Andreas Engbert, Dirk Jürgens, Matthias Heinz, Karl-Heinz Tünte, Dieter Thüsing und Martin Weiser. Geehrt wurden gestern auch die Schützen, die auf 60, 50 oder 25 Jahre Mitgliedschaft im Bürgerschützenverein zurückblicken können. In die feierliche Atmosphäre auf dem Stiftsmarkt mischten sich allerdings auch nachdenkliche Töne. In seiner Ansprache hatte Oberst Ludger Schulze Niehues mit Verweisen auf aktuelle Ereignisse daran erinnert, dass weltweit viele Menschen unverschuldet unter die Räder gerieten und die Schützen aufgefordert, Verlässlichkeit statt Vergesslichkeit zu leben. Zudem gedachten die Schützen mit einer Schweigeminute der Todesopfer der Love-Parade in Duisburg. Nicht fehlen durfte am Schützenfestmontag die Ahndung von Verfehlungen während des Schützenjahres. So erhielt Vorstandsmitglied Dr. Stephan Klumpe eine überdimensionierte grünweiße Fahne, weil er versäumt hatte, seine Praxisräume in Schützenfarben zu dekorieren. Horst Habbe, vor 40 Jahren Beinahe-Schützenkönig, erhielt gestern nachträglich einen Orden und eine Papierkrone von der damaligen Majestät Antonius Pösentrup, und Oberleutnant Helmut Adick, der während der Schützentage immer wieder mit lauten Zwischenrufen beim Antreten aufgefallen war, wird demnächst einen maßgefertigten Maulkorb tragen können.