Aus “Westfälische Nachrichten” vom 26.06.2017
Freckenhorst – Statt nach 20 Jahren sollte es Königen schon nach 15 Jahren möglich sein, Kaiser zu werden. Mit 55 Ja-Stimmen gegenüber 72 Nein-Stimmen und etlichen Enthaltungen lehnten die Freckenhorster Bürgerschützen diese Satzungsänderung ab.
Es ist eine seltene Würde im Bürgerschützen-Verein Frecken-horst: Weniger als ein Prozent der 1271 Schützen sind Ehrenmitglied des Vereins. Und das, obwohl diese Ehre bei der zweiten Generalversammlung des Jahres mit Erwin Berneis, Albert Möllenbeck und Klaus Halinde gleich drei altgedienten Schützen zuteil wurde.
August Weiser als Sprecher des Korps der Könige würdigte das Wirken Klaus Halindes im Schützenverein. Er war lange Standartenträger und 1975 König des Vereins, gehörte 1984 zu den Gründern des Korps der Könige und war mehrere Jahre Sprecher der Gruppe.
Ehrenoberst Ludger Schulze Niehues bescheinigte Albert Möllenbeck und Erwin Berneis außerordentliches und außergewöhnliches Engagement: „In meiner Tätigkeit als Bataillonskommandeur habe ich die beiden als Achse unseres Vereins erlebt.“
Schützenpräsident Matthias Kalthöner betonte, Ehrenmitglieder seien „herausragende Schützenbrüder, deren Identifikation mit dem Verein auch nach Jahrzehnten ungebrochen ist.“ Einstimmig verlief die Abstimmung über die Ehrenmitgliedschaft.
Deutlich mehr zu tun hatten die Stimmzähler bei der Frage nach der Satzungsänderung, die in der ersten Versammlung angeregt wurde. Statt nach 20 Jahren sollte es Königen demnach schon nach 15 Jahren möglich sein, Kaiser zu werden. Viele Gespräche seien im Nachgang der ersten Versammlung geführt wurden, berichtete Matthias Kalthöner und erläuterte, dass der Vorstand gegen die Änderung sei. Stärke des Vereins sei es unter andrem, Flexibilität zu beweisen und mutige Veränderungen herbeizuführen: „Wir nutzen Chancen, die sich bieten, um modern, attraktiv und doch traditionsbewusst zu sein.“ Jedoch nur, wenn es nötig sei: „Diese zwingende Notwendigkeit sehen wir aktuell nicht.“ Mit 55 Ja-Stimmen gegenüber 72 Nein-Stimmen und etlichen Enthaltungen wurde die Satzungsänderung schließlich abgelehnt.
In „Colt-Seavers-Manier“ boten die Chargierten des Vereins mit dem kurzweiligen Film „Ein Offizier für alle Fälle“ einen humorvollen Einblick in ihre Arbeit rund um das Schützenfest. 70 Chargierte benannte Oberst Thomas Feldmann für das diesjährige Fest – ein Höchststand: „Es freut mich, dass wir immer wieder Leute finden, die sich für das Schützenfest Engagieren!“
Große Veränderungen beim Programm des diesjährigen Schützenfestes gibt es nicht. Eine neue Band wurde für das Zeltfest am Samstag engagiert und das Schießen für Jugendliche im Alter von 14 bis 17 Jahren wird wieder eingeführt, erläuterte Vize-präsident Martin Nienberg. Einstimmig beschlossen die Schützen das Programm. In diesem Zusammenhang be-tonte Matthias Kalhöner, dass man die Zeiten gut im Blick habe und deshalb die Verdienstorden nicht am Montagmorgen, sondern beim Antreten am Samstag vergeben werden.
Für den guten Ton bei der Versammlung sorgte der Spielmannszug, dessen Leiter Heinz Althaus die Gelegenheit nutzte, die Schützen zum 125-jährigen Bestehen des Musikvereins im September einzuladen.